Die Lauinger Hexe

Die Hexe in der Lauinger Fasnacht ist von der Figur des alten Weibes abgeleitet. Vermutlich war in der Zeit zwischen den Weltkriegen die Armut der Lauinger Bürger ausschlaggebend, daß aus der Figur des schönen alten Weibes eine furchterregende wildaussehende Gestalt, eben die Hexe, entstand. So nahm die Hexe im Laufe der Jahre Besitz von dem traditionellen Lauinger Narrentag, dem Gumpigen Donnerstag. Der bis zum Jahre 1951 in nicht organisierter Form ablief. Danach wurde die Abhandlung bis 1981 von der FG Laudonia übernommen, die dann die Organisation in die Hände der NZL legte. Diese gab dann dem Lauinger Gumpigen Donnerstag im Laufe der Jahre seine heutige Form. Die Hauptfiguren waren hierbei die Lauinger Hexen der Narrenzunft. 

Beschreibung - Häs

Das Kostümhäs der Lauinger Hexe besteht aus einem grünen Kleid mit einem Dreieckseitentuch anstelle der sonst für Hexen üblichen Schürze. Unter dem Kleid wird eine, bis unter die Knie reichende, weiße Bombel-Hose getragen. Die Beine stecken in rotweißen Ringelsocken mit Strohschuhen. Schwarze Fingerhandschuhe sind ebenso vorgeschrieben wie der Buckel, der in der Regel meist durch Kissen gestaltet wird. Für Herren ist das Tragen eines BH Pflicht. 

Beschreibung - Maske

Die Maske der Lauinger Hexe wurde von dem Bad Wurzacher Holzbildhauer Klaus Demeter entworfen und geschnitzt. In den Jahren 92/93 wurden die Masken von ZM R. Zobel geändert und seitdem auch geschnitzt. Waren die Masken anfangs aus Kiefernholz so wurde in letzter Zeit vermehrt mit Lindenholz gearbeitet. Die Oberfläche ist braun gebeizt und mit mattem Klarlack überzogen. Unter dem roten Kopftuch, das mit einem Bügel ca.10cm hochgezogen wurde, schauen Hanffransen und -zöpfe hervor. Die Maske hat zwei unterschiedlich gestaltete Gesichtshälften. Links zeigt sie ein listiges Lächeln und rechts schaut sie furchterregend ernst. 

Beschreibung - Zusatzausstattung

Die Lauinger Hexe hat einen Reisigbesen mit naturbelassenem Haselnußstiel. 

Lebenslauf

Die Figur der Lauinger Hexe wurde im Jahre 1978 gegründet. In den folgenden Jahren bis 1983 wurde diese Figur mehrfach überarbeitet. Seither hat sie das heute bekannte Aussehen. Die Maskengruppe besteht derzeit aus 53 Maskenträgern und ca. 8 Kindern ohne Maske. 

Text : Rudi Zobel Ehrenzunftmeister